Dermatologie & Allergologie
Dr. med. Constanze Ahrens
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Herzogstraße 42, 42103 Wuppertal
Jedes Jahr sterben in Deutschland 65.000 Menschen am plötzlichen Herztod. Das müsste aber nicht sein. So unerwartet der vorzeitige plötzliche Herztod über Betroffene hereinbricht, so gehen ihm in den meisten Fällen Herzerkrankungen und andere Risikofaktoren voraus, die auf eine Gefährdung zumindest hindeuten. „Deshalb ist der vorzeitige Herztod in aller Regel kein schicksalhaftes Ereignis, von dem es kein Entkommen gibt. Das medizinische Ziel sollte sein, die entsprechenden Risikopersonen frühzeitig zu identifizieren, bevor ein bedrohliches kardiales Ereignis auftritt“, betont Herzspezialist Prof. Dr. med. Tienush Rassaf, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung, anlässlich der bundesweiten Herzwochen. „Die Therapie besteht somit im Kern darin, den vorzeitigen Herztod zu verhindern“, so der Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum des Universitätsklinikums Essen. Die Herzwochen 2023 stehen unter dem Motto „Herzkrank? Schütze Dich vor dem Herzstillstand!“ mit einem umfangreichen Informationsangebot unter https://herzstiftung.de/herzwochen
Senkung der Sterblichkeit durch plötzlichen Herztod: Suche nach weiteren Hebeln
Zwar wird der plötzliche Herztod überwiegend durch schnelle Rhythmusstörungen aus den Herzkammern (Kammertachykardie) oder Kammerflimmern (schnelle und zusätzlich unkoordinierte Rhythmusstörungen aus den Kammern) ausgelöst, die das Herz von einer Sekunde auf die andere komplett aus dem Takt und so zum Stillstand bringen und den Blutfluss zum Gehirn beenden. Die Ursachen dieser Rhythmusstörungen (als „Trigger“) liegen jedoch meistens in strukturellen Herzerkrankungen, die im Herzmuskel Funktionsstörungen des Herzens verursachen und dadurch Komplikationen wie akuten Herzinfarkt hervorrufen, die zum plötzlichen Herztod führen. „Sobald eine Herzerkrankung mit Hilfe der Herz-Diagnostik wie EKG, Ultraschall (Echokardiografie), Computertomografie, kurz CT, oder mittels Blutuntersuchungen festgestellt wurde, kann eine gezielte Therapie dabei helfen das Risiko für plötzlichen Herztod zu senken“, erklärt Rassaf. Dafür stehen Medikamente zur Verfügung, die das Herz schützen, sowie Therapien zur Behandlung von Herzgefäßverengungen (Stents, Bypassoperation), implantierbare Defibrillatoren gegen bösartige Rhythmusstörungen sowie Klappentherapien (Ersatz, Korrektur, Rekonstruktion). „Zwar konnte mit Hilfe der kardiologischen und herzchirurgischen Therapien in den vergangenen Jahrzehnten die Sterblichkeit durch Herzkrankheiten wie KHK und Herzschwäche erheblich gesenkt werden. Jedoch konnte diese positive Entwicklung den vorzeitigen Herztod noch nicht eliminieren. Wir müssen daher zusätzlich auf weitere Hebel wie Prävention, Sensibilisierung für frühzeitige Warnzeichen und richtiges Verhalten bei Herzinfarkt und beobachtetem Herzstillstand zurückgreifen“, betont der Essener Kardiologe.
US-Laienschulungsprogramm „Early Heart Attack Care“: Tauglich für Deutschland?
Mit dem Ziel, durch öffentliche Aufklärung über Herzinfarkt-Symptome und Risikofaktoren die Infarktsterblichkeit zu senken, könnten zusätzlich zu den etablierten bundesweiten Aufklärungskampagnen flächendeckende Schulungsprogramme effektiv sein. Ein Vorbild dafür könnte das Early Heart Attack Care (EHAC)-Programm aus den USA sein. „EHAC zielt auf das schnelle Reagieren Betroffener und ihres Umfelds bereits frühe Symptome des Herzinfarkts zu erkennen, um Verzögerungen bis zur medizinischen Versorgung des potenziellen Infarktpatienten auf ein Minimum zu reduzieren“, erklärt Prof. Dr. med. Frank Breuckmann, Chefarzt der Abteilung für Kardiologie, Pneumologie, Neurologie und Internistische Intensivmedizin an der Klinik Kitzinger Land in Kitzingen. „Neben Herzpatienten schult EHAC auch gesunde Menschen als potenzielle Ersthelfer darin, die Symptome eines Herzinfarkts erkennen und bewerten zu können und in der Lage zu sein, eine sofortige medizinische Abklärung in die Wege zu leiten“, erklärt der Kardiologe Prof. Breuckmann. Kernbotschaften des EHAC-Programms decken sich auch mit denen der Aufklärungsarbeit der Deutschen Herzstiftung, beispielsweise:
Lange Zeit ist davon ausgegangen worden, dass Burnout durch zu viel Arbeit entsteht. Aber Burnout wird nicht allein durch zu viel Stress verursacht, sondern vor allem durch soziale Konflikte, Selbstüberforderung, mangelnde Wertschätzung aus dem Umfeld und fehlende Perspektive auf Besserung. „Gerade der Beziehungsaspekt spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung eines Burnout-Syndroms. Betroffene führen oft konfliktreiche Beziehungen mit anderen oder haben keine sozialen Kontakte mehr. Vor allem haben sie die Beziehung zu sich selbst verloren. Sie versuchen, etwas zu erfüllen, was sie nicht sind, und erschöpfen sich daran“, erläutert Prof. Dr. med. Gereon Nelles vom Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN), Facharzt für Neurologie und spezielle Schmerztherapie sowie Psychotherapeut in Köln-Hohenlind.
Geistig, körperlich und emotional erschöpft
Viele Burnout-Betroffene haben sich in intensiven Auseinandersetzungen – z.B. mit dem Partner oder Freunden, mit dem System, in dem sie sich befinden, oder auch mit ihrer Lebenssituation infolge von Trennung, Todesfall, Scheitern, Krankheit, die sie nicht akzeptieren wollen – übermäßig verausgabt und fühlen sich wegen der andauernden Überlastung geistig, körperlich und emotional erschöpft bzw. ausgebrannt. Sie sind oft gereizt und angespannt, aber auch lustlos, gleichgültig und manchmal zynisch. Außerdem können sie ihre Aufgaben im Alltag nicht mehr oder kaum noch bewältigen. Hinzu kommen nicht selten Unruhe, innere Leere, Angstgefühle und Schlafprobleme. Auch Lebensfreude und Selbstwertgefühl sind oft beeinträchtigt. Deutliche Erschöpfungssignale sind Konzentrationsstörungen, Kopf- und Magenschmerzen, Schwindel, Ohrgeräusche, hoher Blutdruck und Herz-Kreislaufprobleme oder gar Bandscheibenvorfälle.
Auslösende Faktoren können vielfältig sein
Die Faktoren, die ein Burnout-Syndrom fördern, können vielfältig sein – nicht nur beruflicher sondern auch anderer Art. Perfektionismus kann z.B. ein Risiko darstellen. Das familiäre Umfeld kann Auslöser sein, wie zum Beispiel bei der Pflege von Angehörigen. Auch Menschen, die in ihrer Kindheit keine sichere Bindung erlebt oder Verluste erlitten und nicht verarbeitet haben, tragen ein erhöhtes Risiko für Burnout. Solche problematischen Bindungs- und Emotionsmuster können bis ins Erwachsenenalter fortwirken. So versuchen manche der Betroffenen, ihre nicht erfüllten Bedürfnisse aus der Kindheit in aktuellen Beziehungen auszuleben, die dadurch emotional aufgeladen werden. Ebenso wie die Bindungsunsicherheit sind auch unverarbeitete traumatische Bindungserfahrungen und nicht bewältigte Verluste mit einer geringeren Fähigkeit zur Emotionsregulation verknüpft, was sich vor allem in Anforderungs- oder Konfliktsituationen bemerkbar macht. Die Schwierigkeiten bei der Bewältigung negativer Emotionen begünstigen dann vermutlich die Entstehung eines Burnouts.
Für ein Gleichgewicht zwischen Nehmen und Geben sorgen
Zur Prävention eines Burnouts ist es wichtig, auf Phasen der Entspannung und Erholung zu achten, also regelmäßige Pausen, Spaziergänge oder bewusstes Atmen in den Tagesablauf einzubauen. Sport und Hobbys können ebenfalls helfen, aus den negativen Gefühlen herauszukommen. „Außerdem sollten Betroffene für ein Gleichgewicht zwischen Nehmen und Geben sorgen, sowohl in Ihren Beziehungen als auch in dem, was Sie tun. Auch eine regelmäßige systematische Reflexion der persönlichen Ziele und Werte im Kontext der jeweiligen Lebenssituation oder beruflichen Konstellation im Sinne einer work-life-balance, ist - wenn nötig mit therapeutischer Unterstützung – empfehlenswert“, rät Prof. Nelles.
Warnsignale für Überforderung kennenlernen
Wenn sich die Situation allerdings nicht ändern sollte und Erholungsphasen nicht mehr erfolgreich zu psychischer und physischer Regeneration führen, ist psychiatrisch-psychotherapeutische Hilfe ratsam. „Wichtig ist dabei, dass die Betroffenen ihre persönlichen Warnsignale für Überforderung kennenlernen und für sich herausfinden, wie sie aktiv verhindern können, erneut zu erkranken“, betont Prof. Nelles. Außerdem ist zu klären, ob sich möglicherweise zusätzlich eine psychische Erkrankung hinter den Beschwerden verbirgt. Bei drei Viertel der Betroffenen treten begleitend psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen auf.
Mit dem Herbst beginnt die Erkältungssaison. Dabei dominieren vor allem Rhinoviren, die gewöhnlichen Erreger des Schnupfens. Daneben hat sich auch das Coronavirus fest im Erkältungsgefüge etabliert. Durch Impfungen und Infektionen wurde die Immunität der Menschen so weit gesteigert, dass schwere Verläufe seltener auftreten. Für bestimmte Personen jedoch kann sich eine COVID-19-Infektion weiterhin zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung entwickeln. Die Langzeitfolgen sind kaum absehbar. Besonders ältere Menschen sowie Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen und geschwächtem Immunsystem haben ein Risiko für schwere Krankheitsverläufe. Deshalb bleibt für sie der Schutz vor einer Infektion äußerst wichtig. Eine kostenlose Broschüre mit begleitender Website informiert, wie Risikopatienten sich schützen können und was im Fall einer Infektion zu tun ist.
Risiko schwerer Krankheitsverläufe
Die allermeisten Menschen, die eine Infektion mit dem Coronavirus durchmachen, haben einen milden bis moderaten Verlauf. Eine Corona-Infektion kann allerdings auch deutlich schwerwiegender verlaufen. Wenn sich das Virus in den unteren Atemwegen ausbreitet, kann sich eine Lungenentzündung mit zunehmender Atemnot entwickeln. Schlimmstenfalls droht eine sogenannte respiratorische Insuffizienz. Das bedeutet, dass der Betroffene nicht mehr in der Lage ist, selbstständig zu atmen und genügend Sauerstoff aufzunehmen. Die Patienten müssen dann intensivmedizinisch betreut und oft künstlich beatmet werden.
Empfehlung der Ständigen Impfkommission STIKO
Das „A und O“ der Vorbeugung bleibt ein ausreichender Impfschutz. Erwachsene aus bestimmten Risikogruppen haben neuerdings die Möglichkeit, sich gegen drei Krankheiten an einem Termin impfen zu lassen: Grippe, Corona und Pneumokokken. Das empfiehlt die Stiko aktuell: Eine Dreifach-Impfung soll (unter anderem) schwere Verläufe, Krankenhauseinweisungen, Folgeschäden und Tod verhindern.
Wenn es dennoch zur Infektion kommt
Seit geraumer Zeit können Risikopatienten, kurz nachdem sie sich mit Corona infiziert haben, eine medikamentöse Therapie erhalten. Dadurch kann bereits zu Beginn die Schlagkraft der Viren und damit die Schwere der Erkrankung abgeschwächt werden. Zur Verfügung stehen antivirale Medikamente, die eine Vermehrung des Virus im Körper stoppen, sowie monoklonale Antikörper, die verhindern, dass das Coronavirus an Körperzellen andocken kann. Monoklonale Antikörper wirken ganz spezifisch. Das kann bedeuten, dass die Therapie gegen neue Virusvarianten weniger wirksam ist und dann nicht mehr empfohlen wird.
Empfehlung eines Expertengremiums
Experten verschiedener medizinischer Fachgesellschaften empfehlen in den aktuellen Behandlungsleitlinien* zur Therapie von Patienten mit COVID-19, Risikopatienten in der Frühphase der Corona-Infektion mit antiviralen Medikamenten zu behandeln. Wichtig ist, dass die antivirale COVID-19-Therapie in der Frühphase der Infektion startet, das heißt maximal 5 Tage nach Symptombeginn bzw. nach dem vermuteten Zeitpunkt der Infektion. Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Seniorenliga, rät deshalb über 60-Jährigen und anderen Risikogruppen, schon bei ersten Symptomen, spätestens jedoch bei einem positiven COVID-19-Test, unverzüglich den Hausarzt aufzusuchen und mögliche Therapieoptionen zu besprechen.
Umfassende Informationen
Die kostenlose Broschüre „Frühe Corona-Therapie für Risikopatienten“ informiert über die Risiken schwerer COVID-19-Verläufe. Sie enthält zudem konkrete Hinweise, wie man sich vor einer Infektion schützen und im Falle einer Infektion die Chancen der frühen Therapie nutzen kann. Auf www.dsl-corona-behandeln.de kann die Broschüre heruntergeladen werden.
Hintergrund
Experten verschiedener medizinischer Fachgesellschaften empfehlen in den aktuellen Behandlungsleitlinien* zur Therapie von Patienten mit COVID-19, Risikopatienten in der Frühphase der Corona-Infektion mit antiviralen Medikamenten zu behandeln. Laut einer Studie** können bestimmte antivirale Medikamente die Gefahr einer Krankenhauseinweisung oder eines Todesfalls im Vergleich zu einem Placebo um fast 90 Prozent senken.
* Behandlungsleitlinien werden auf Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Praxiserfahrungen von einem Expertengremium erarbeitet. Federführend für die S3 Leitlinie „Empfehlungen zur Therapie von Patienten mit COVID-19“ sind die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI). https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/113-001LG
**https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2118542#:~:text=Conclusions,placebo%2C%20without%20evident%20safety%20concerns
Bei Erkältungen werden Patientinnen und Patienten immer weniger Antibiotika verschrieben. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Arzneimittelverordnungen der bei der Techniker Krankenkasse (TK) versicherten Erwerbspersonen. So bekamen im vergangenen Jahr etwa neun Prozent ein entsprechendes Rezept bei einer ärztlich diagnostizierten Erkältung - ein neuer Tiefststand. Zehn Jahre zuvor, im Jahr 2012, bekam noch mehr als ein Drittel bei einer Erkältungskrankheit ein Antibiotikum verschrieben (rund 36 Prozent). Seitdem sind die Verschreibungen für Antibiotika kontinuierlich gesunken, insbesondere während der Pandemie. Im Vor-Coronajahr 2019 bekamen noch rund 21 Prozent der Versicherten mit einer Erkältung ein Rezept für ein Antibiotikum.
Unnötigen Einsatz von Antibiotika vermeiden
"Da jeder Einsatz die Bildung von Resistenzen fördern kann, sollten Antibiotika immer mit Bedacht und nur dann eingesetzt werden, wenn sie wirklich notwendig sind", sagt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. "Antibiotika helfen nur gegen Bakterien - bei viralen Infekten, wozu die allermeisten Erkältungskrankheiten gehören, sind sie wirkungslos. Deshalb ist es sehr positiv, dass sich der Trend zu weniger Verschreibungen bei Erkältungen weiter fortsetzt."
Forsa-Befragung: Fast ein Drittel meint, dass Antibiotika bei Viren helfen
Eine aktuelle Forsa-Befragung der TK zeigt, dass es beim Thema Antibiotika-Einsatz durchaus noch Aufklärungsbedarf gibt. Zwar haben 97 Prozent der Befragten schon einmal von Resistenzen im Zusammenhang mit zu häufigem oder falschem Einsatz von Antibiotika gehört. Jedoch meint auch fast ein Drittel der Befragten (31 Prozent), dass Antibiotika bei Virusinfektionen wirken - obwohl die Mittel bei Viren wirkungslos sind. Das Wissen darum, dass Antibiotika bei bakteriellen Infektionen eingesetzt werden sollten, ist hingegen groß - 81 Prozent der Befragten gaben an, dass sie meinen, dass Antibiotika hier helfen.